В Кремле объяснили стремительное вымирание россиян
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Unternehmer-Bilanz Chaos in Russland war gestern

Florian Willershausen (Moskau) 03.03.2008 1 Kommentar 4,7 (13) Legende

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Deutsche Unternehmer ziehen ?ber Putins Russland eine insgesamt positive Bilanz. Mit Korruption und B?rokratie haben sie sich arrangiert.

Russlands scheidender Pr?sident Wladimir Putin mit Angela Merkel: Deutsche Unternehmer ziehen ?ber Putins Russland eine insgesamt positive Bilanz. dpa
Der erste Anlauf ist zehn Jahre her. Damals plante die Spedition Fiege aus dem M?nsterland ein Logistikzentrum in Samara an der Wolga. Ein Partner vor Ort war rasch gefunden, der Gouverneur wollte pers?nlich f?r freie Fahrt sorgen. Doch dann kam die russische W?hrungskrise, Kunden sprangen ab, der Partner machte sich aus dem Staub, und das war es erst einmal. So erging es vielen Ausl?ndern in den wilden Neunzigerjahren - in Russland herrschte Chaos.

Ilka Hessler studierte damals BWL in Bamberg. Acht Jahre sp?ter, als die M?nsterl?nder im zweiten Anlauf den russischen Spediteur Rewico ?bernahmen, war die 34-J?hrige als Vertriebschefin an Bord und eine kleine Erfolgsgeschichte begann, die typisch ist f?r viele Investitionen von Pionieren in Wladimir Putins Reich.

,,In Russland steckt die Logistik noch in den Anf?ngen", sagt Hessler. ,,Der Wettbewerb ist noch nicht so hart, es gibt einen riesigen Bedarf." Doch gerade Fuhrunternehmer holpern ?ber die Schlagl?cher des Alltags, wenn Lieferfristen wegen Staus und schlechter Strassen strapaziert werden oder der Zoll tagelang einen Lastwagen festh?lt.

Trotz des ?rgers mit Beh?rden, der in Russland dazugeh?rt, loben deutsche Gesch?ftsleute den jetzt aus dem Amt des Pr?sidenten ausscheidenden Wladimir Putin. Was hat sich unter ihm ge?ndert? Firmen bekommen recht vor Gericht, Steuerbescheide werden nicht mehr willk?rlich festgelegt, Filialen lassen sich flott gr?nden.

Russland ist nicht mehr der Selbstbedienungsladen f?r ausl?ndische Investoren, der er einmal war. Jetzt gilt die wichtigste Spielregel: In den Schl?sselindustrien geben vom Staat kontrollierte Unternehmen den Ton an. Gazprom, Rosneft oder die Eisenbahn RZD sperren sich nicht gegen Kooperationen. Und: Wenn sie den Russen bei der technologischen Aufholjagd helfen, k?nnen ausl?ndische Joint-Venture-Partner viel Geld verdienen.

Zum Beispiel Giesecke & Devrient, Deutschlands einziges Privatunternehmen, das Euro-Banknoten druckt. Die M?nchner sind mit 35 Prozent an einem High-Tech-Werk in Moskau beteiligt. Dort werden Kreditkarten, elektronische Fahr-scheine, Sim- und Smart-Karten produziert. Die Mehrheit an dem Joint Venture h?lt Sitronics, ,,der Nukleus der russischen High-Tech-Industrie", wie Hansj?rg M?ller, Chef der russischen Tochter von Giesecke & Devrient, sagt. Dahinter wiederum steht der Staat, der das Unternehmen mit ?l- und Gasmillionen f?rdert.
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Wie sehr Russland auf Know-how von draussen angewiesen ist, hat der Kreml erst unter Putins Regie erkannt. In den Jelzin-Jahren vor 2000 sei es ,,drunter und dr?ber gegangen", erinnert sich ein deutscher Unternehmensberater. Der Staat war machtlos gegen mafi?se Unternehmer, immer wieder wurden Gesch?ftsleute ermordet. Einen Lastwagen mit Importware bekam man damals oft nur mit Schmiergeld aus dem Zoll.

Das sei alles anders geworden, meint der Gesch?ftsmann. Wer legale Gesch?fte treibt, k?nne Steuerprobleme heute durch Anruf beim zust?ndigen Beh?rdenchef l?sen. Beim Zoll und in Beh?rden hat der Geheimdienst Korruptionsw?chter postiert. Wer das zu nutzen wisse, habe mit korrupten Beamten keine Probleme.
Das wissen aber nur wenige. Die meisten Investoren ?rgern sich nach wie vor ?ber die lahme B?rokratie und pedantische Beamte. Sie verzweifeln an der Regelungswut, die sich in russischen Steuergesetzen, Brandschutzbestimmungen und Produktionsrichtlinien niederschl?gt. Der dauernde Vergleich mit den Praktiken in der Heimat helfe aber nicht, meint Hansj?rg M?ller: ,,Viele westliche Unternehmer machen den Fehler, dass sie sich nicht die russische Brille aufsetzen."
Ilka Hessler hat f?rs Erste diese Brille abgesetzt. ,,F?r eine gewisse Zeit ist Russland sehr interessant", sagt sie. Aber irgendwann m?sse man auch mal raus. Seit einigen Wochen arbeitet die Logistikexpertin abwechselnd im M?nsterland und in Istanbul, und sie profitiert von ihren Erfahrungen in Russland: ,,Wenn ich in Moskau eines gelernt habe, dann ist es die Gelassenheit."

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Перв. публик.: 09.02.09
Последн. ред.: 09.12.09
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