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Wladimir Andrianov: Die grundlegenden Konzeptionen zur Regulierung der Wirtschaft: Der Institutionalismus
Der Begriff Institutionalismus ist abgeleitet vom lateinischen institutum - die Errichtung, die Einrichtung, die Institution.
In den Sozialwissenschaften wird das Wort Institut seit den Zeiten des bekannten italienischen Philosophen Giambattista Vico (1668-1744) verwendet, der als Urheber der Theorie der zyklischen Entwicklung der Gesellschaft in die Geschichte eingegangen ist.
Den Terminus Institutionalismus hat vermutlich der britische Wissenschaftler William Hamilton (1788-1856) in den wissenschaftlichen Sprachgebrauch eingefhrt.
Die Konzeption des Institutionalismus als eine Richtung der Wirtschaftstheorie, entstand am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Sie war eine oppositionelle Lehre, zunchst zur Politischen konomie und spter zu den economics. Die Institutionalisten versuchten, unter der Losung Gegen den Formalismus eine alternative Konzeption zu diesen Lehren einzubringen.
Die Vertreter dieser Richtung wollten in der Wirtschaftstheorie nicht nur formale Modelle und strenge logische Schemata darstellen, sondern auch das Leben in seiner ganzen Mannigfaltigkeit widerspiegeln.
Obwohl der Institutionalismus auf amerikanischem Boden entstanden ist, hat diese Theorie viele Ideen der deutschen historischen Schule, der englischen Fabier, der franzsischen soziologischen Schule wie auch des Marxismus resorbiert.
Als Begrnder der institutionellen Theorie gilt zu Recht der amerikanische konom Thorstein Veblen.

Zur Erluterung: Thorstein Bunde Veblen (1857-1929) war ein amerikanischer konom und der Soziologe, Publizist und Futurologe.
Er absolvierte das Carlton College, studierte kurzzeitig an der Hopkins-Universitt, anschlieend ging er nach Yale, wo er 1884 seine Dissertation zum Thema "Ethische Grundlagen der Lehre von der Vergeltung schrieb.
Spter unterrichtete er an der Cornely Universitt (1890-1892), an der Chicagoer Universitt (1892-1906), der Stanford Universitt (1906-1909) und der Universitt des Bundesstaats Missouri (1910-1917)
Hauptarbeiten: Warum ist die Wirtschaft keine Evolutionsdisziplin? (1898), Die Theorie der feinen Leute (1899), Die Theorie des Geschftsbetriebes (1904), Der Platz der Wissenschaft in der modernen Zivilisation (1919).

Die Hauptthese der institutionellen Wirtschaft ist die Anerkennung des entscheidenden Einflusses formaler (Gesetze) und informeller (Gewohnheiten) Institute auf die Entwicklung des Wirtschaftssystems.
Es ist festzustellen, dass bis jetzt keine feststehende allgemeingltige Bestimmung des Begriffs "Institut" existiert.
So verstand Veblen unter Instituten Gewohnheiten und Denkstereotype, die von der Mehrheit der Mitglieder der Gesellschaft geteilt werden.
Diese Definition knpft an die Formulierung Hamiltons an, der unter Instituten die verbreitete Denk- und Handlungsweise, eingeprgt in den Gewohnheiten der sozialen Gruppen und in den Bruchen des Volkes verstand.
Der Professor der englischen Hertfordshire Universitt Geoffrey Hodgeson, bezeichnete "die Institute als Systeme festgelegter und verankerter sozialer Regeln, welche die sozialen Wechselwirkungen strukturieren. Die Regeln werden in diesem Kontext als in der Gesellschaft zirkulierende und stabile normative Vorschriften oder immanente normative Neigungen verstanden. Die Sprache, das Geld, den System der Mae und Gewichte, die Verhaltensregeln bei Tisch, ein Unternehmen (andere Organisationen) usw. - das alles sind folglich Institute.
Ursprnglich entstehen die Institute auf der Grundlage menschlicher Instinkte und der Befriedigung der Elementarbedrfnisse.
Im Laufe der Befriedigung dieser Bedrfnisse entstehen bestimmte Verhaltensmodelle, die selbsterhaltenden Charakter annehmen und nach dem Prinzip der Rckkopplung Denk- und Verhaltensstereotype ausbilden.

Historische Daten: Zum ersten Mal hat Aristoteles auf die zwei Grundlagen der Warenbeziehungen - die Arbeit und die Bedrfnisse - hingewiesen. Damit hat er fr viele Jahrhunderte die Richtung der Diskussionen zu ihrer Natur bestimmt.


Unter den russischen Gelehrten sprach Michail Lomonossow als erster ber die Bedeutung der Befriedigung der menschlichen Bedrfnisse. So sah er den Reichtum eines Landes im berfluss der notwendigen Dinge. Als Ziel der Wirtschaftspolitik nannte er das Wohlbefinden der Untertanen, die Befriedigung der materiellen Bedrfnisse der Bevlkerung.
Die Vertreter der sozialen Richtung in der Wirtschaftswissenschaft hielten das Streben zur Bedarfsdeckung fr das Hauptziel der wirtschaftlichen Ttigkeit.
So bemerkte der deutsche konom Rudolf Stolzmann am Anfang des vorigen Jahrhunderts, dass das Endziel der Warenproduktion der Dienst am hchsten moralischen Ideal sei, das er in der Gewhrleistung einer wrdigen Existenz fr alle Mitglieder der Gesellschaft sah.
Am detailliertesten stellte der amerikanische konom Abraham Harold Maslow (1908-1970) die Hauptarten der Bedrfnisse des Menschen in der bekannten Theorie der Aktivierung der Motivation dar.
Die Hierarchie der Bedrfnisse des Menschen wird in fnf Ebenen dargestellt, von denen jede erst zur Geltung kommt, wenn die vorangegangene ihre Aufgabe erfllt hat.
Das tgliche Leben eines beliebigen Menschen stellt einen ununterbrochenen Prozess der Befriedigung der vielfltigen Bedrfnisse dar. Alle Bedrfnisse des Menschen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
    die physiologischen Hauptbedrfnisse (Nahrung, Ausscheidungen, Hygiene, Schlaf, Sex, physische Sicherheit, Wohnraum, Kleidung u.a.);
    die sozialen Bedrfnisse (Bildung, Arbeit, Familie, Verkehr u.a.);
    die anspruchsvollsten Bedrfnisse des Menschen nach seiner Selbstverwirklichung als Persnlichkeit (Karriere, gesellschaftliche Stellung, Kreativitt, Produktivitt, ehrenamtliche Ttigkeit, politische Arbeit, Wohlttigkeit u.a.).
Es ist offensichtlich, dass alle Bedrfnisse des Menschen miteinander verbunden sind und sich in einer hierarchischen Abhngigkeit befinden. Sind die primren Bedrfnisse nicht befriedigt, ist es in der Regel sehr schwer, die Bedrfnisse der hheren Ordnung zu realisieren.

Der Mensch, so heit es, hat dem Tier den Geist voraus.
Doch gleich der niedren Kreatur, und manchmal mehr, fhrt uns das innre Drngen.

Wenn Du dann leidest wie der letzte Hund,
weil Brot dir fehlt und auch der Liebe offner Scho,

Dann drstest du nicht nach Erkenntnis,
worin besteht des Lebens hhrer Sinn.

Es treibt Dich tierisches Verlangen um,
lsst Pflicht und Fromm vergessen.

Und leichter wiegt dir jede schwere Snde
Als das ersehnte Fleisch in deiner Hand.

Das Streben nach Befriedigung verschiedener Kategorien von Bedrfnissen ist das Hauptmotiv des menschlichen Verhaltens, Antrieb fr die Entwicklung der weltweiten Zivilisation. Andere Motive im Verhalten des Menschen gab und gibt es nicht.
Die Geschichte der Menschheit und der Fortschritt der weltweiten Zivilisation widerspiegeln die Suche des Menschen nach den gnstigsten Bedingungen fr die Bedrfnisbefriedigung. Genau auf dieser Grundlage entstand die Marktwirtschaft und begann, sich dynamisch zu entwickeln.
Die Evolution der Marktwirtschaft hat in einer bestimmten Etappe dazu gefhrt, dass der Markt anfing, neue Arten von Bedrfnissen zu bilden.
Ausgehend von den obengenannten berlegungen, lsst sich die Wirtschaft als ebenso spontane wie auch zielgerichtete Ttigkeit der Menschen zur Schaffung der gnstigen Bedingungen fr die Befriedigung ihrer Bedrfnisse definieren.
Diese gnstigen Bedingungen betreffen nicht nur das komfortable Alltagsleben und das materielle Wohl, sondern auch die Schaffung der entsprechenden institutionellen Grundlagen der Gesellschaft, d.h. jenes soziokulturellen Rahmens, in dem die Bedrfnisse befriedigt werden knnen.
Sozialpsychologische Forschungen zeigen, dass der Mensch die Rangfolge seiner durch die Bildung von Motivations- und Bedeutungskomplexen bestimmt.
Das Beherrschen dieses Prozesses erlaubt dem Menschen oder einer sozialen Gruppe verhltnismig schmerzlos, sich den Vernderungen in der Gesellschaft anzupassen.
Die Bedrfnisse des Menschen sind die Energiequelle der Gesellschaft, und die Art ihrer Befriedigung die energetischen Abflsse. Wenn sich die Quellen und die Abflsse im Gleichgewicht befinden, ist die Gesellschaft dynamisch stabil. Eine Dysbalance der Quellen und der Abflsse fhrt zur Destabilisierung.
Die festesten und sozial zweckmigsten Institute werden in den Traditionen, informellen Verhaltensnormen und erst dann im festgeschriebenen Recht fixiert. Auf dieser Grundlage entstehen soziale und die gesellschaftliche Organisationen.
Das rmische Recht entstand aus den Gewohnheiten der Alten Welt und ist heute kontinentales Recht. Das allgemeine Recht nhrt sich stndig aus Gewohnheiten. Die Gesetze werden aus den Gewohnheiten des geschftlichen Umgangs geboren, die sich mit der Entwicklung der Gesellschaft und des Marktes auch selbst ndern.
Es gibt aber auch eine gegenlufige Entwicklung. Die Gesetze beeinflussen aktiv die Gewohnheiten, besonders in der Wirtschaftssphre. Jedoch erfordert dieser Einfluss der neuen Gesetze entweder das schon in der Gesellschaft gereifte Bedrfnis nach ihnen, oder eine zielgerichtete ideologische Arbeit zu ihrer Einfhrung ins gesellschaftliche Bewusstsein.

Historische Erluterung: In den frhen Stcken (1860er Jahre) des groen russischen Dramatikers Alexander Nikolaewitsch Ostrowski - Es bleibt ja in der Familie und Armut ist keine Schande betrogen die Kaufmnner einander unbarmherzig und dieses Verhalten war ihnen berhaupt nicht peinlich.
Zwanzig Jahre spter allerdings hatten sich die moralischen Normen radikal gendert. Insbesondere in den Stcken Das verrckte Geld und Die Braut ohne Mitgift wird deutlich, dass die Kaufmannschaft durch das kaufmnnische Ehrenwort fester als mit Fesseln gebunden ist. Die Regeln des Marktes gelten bereits als unerschtterlich und heilig.
Einer der Grnde fr die grundlegende Vernderung der Mentalitt und der geschftlichen Ethik ist mit der Annahme der Gesetzbltter des Russischen Reichs Mitte der 1860er Jahre verbunden. Diese Gesetze bestimmten die Hauptregeln des Funktionierens der entstehenden Marktwirtschaft und wurden auch von den russischen Geschftsleuten bernommen. Auf dieser Grundlage entwickelte sich rasch eine neue Geschftsethik.

Die Institute beschrnken weniger, als dass sie die menschliche Ttigkeit steuern, erleichtern und frdern. Obwohl die Institute veralten knnen, archaisch" und zeremoniell" werden, schaffen sie doch insgesamt jenen soziokulturellen Stoff, ohne den die Ttigkeit des Menschen und das Funktionieren der Gesellschaft unmglich sind.
Die Institute bilden die Beziehungen zwischen den Menschen, abstrahieren von den Unterschieden im individuellen Verhalten und, was das Wichtigste ist, sie machen das Verhalten des Individuums verstndlich und vorhersehbar fr andere.
Einer der heute fhrenden Experten auf dem Gebiet der institutionellen Wirtschaft ist der amerikanische Wissenschaftler und Professor an der Washingtoner Universitt Douglas North.

Daten: Einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Institutionalismus leisteten vor allem die amerikanischen konomen John Commons (1862-1945), Wesley Mitchel (1874-1948), John Bates Clark (1847-1938), John Gelbright, R.Toni, Douglas Cecil North.
Douglas Cecil North ist ein amerikanischer konom, geboren 1920, erhielt den Nobelpreis (1993) fr seine Arbeiten auf dem Gebiet der neuen Wirtschaftsgeschichte.
Wissenschaftliche Hauptarbeiten: Die Institutionellen Vernderungen und das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft (1971), "Die Struktur und die Vernderungen in der Wirtschaftsgeschichte" (1981), Institute, institutionelle Vernderungen und konomische Erscheinungen (1990).

Douglas North meinte, dass die Institute jene Strukturen darstellen, ber die Menschen in wechselseitige Beziehungen treten, indem sie auf diese Weise Stimuli und Beschrnkungen festlegen, welche die Grenzen der Auswahl umreien, und sie bestimmen ihrerseits die Rahmen des Funktionierens der Wirtschaft und der Gesellschaft im Laufe verschiedener Zeitabschnitte.


Institute kann man nicht sehen, fhlen, anfassen oder messen. Sie bestimmen die Motivstruktur der Stimuli fr das menschliche Tun.
Die Institute schlieen sowohl formale Regeln, als auch informelle Beschrnkungen (allgemein anerkannte Verhaltensnormen, Vereinbarungen, innere Beschrnkungen der Ttigkeit) ein, ebenso bestimmte Zwnge zur Einhaltung der einen wie der anderen ein.
Dieser Zwang wird ausgebt durch:
eine interne Beschrnkung der Ttigkeit;
die Angst vor der Strafe fr den Versto gegen die entsprechenden Normen;
ffentliche Sanktionen oder staatliche Gewalt.

So sind die Institute durch folgenden Komplex von Hauptparametern charakterisiert:
das Ziel ihrer Existenz;
das Aufgabengebiet;
die funktionale Struktur;
die Zeitspanne bis zu ihrer Vernderung;
die Stufe der Abtrennung oder der Annahme der eingefhrten Norm;
die Mutationsresistenz (das Ma der Immunitt des Institutes gegen seine
Umgestaltung in irgendeine andere Form).

Die Vernderung eines dieser Parameter eines funktionierenden Institutes kann in Bezug auf das Wirtschaftssystem als Ganzes ernste makrokonomische Folgen nach sich ziehen.
Damit sind die Institute der wichtigste Faktor fr das langfristige Funktionieren der Wirtschaftssysteme, indem sie Probleme der Kooperation zwischen den Menschen lsen, Unbestimmtheiten durch Errichtung einer stabilen Struktur der Wechselwirkung zwischen verringern.
In seinen Arbeiten unterschied North deutlich zwischen Instituten und Organisationen.
Organisationen werden zum Erreichen bestimmter Ziele gebildet. Im Prozess der Annherung an das Ziel treten die Organisationen als die Hauptagenten der institutionellen Vernderungen auf. Sie strukturieren ebenfalls die Wechselbeziehungen zwischen den Menschen.
Zum Begriff der Organisation gehren die Organe der exekutiven Gewalt (Regierung, Ministerien, mter u.a.), die Wirtschaftssubjekte und -strukturen (Einzelunternehmen, Gesellschaften, Vereinigungen von Warenproduzenten u.a.), die gesellschaftlichen Organisationen (politische Parteien, Stiftungen, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen u.a.) und auch die wissenschaftlichen Institutionen (Universitten, Institute, Colleges u.a.).
Wenn die Institute die Spielregeln darstellen, so sind der Mensch und die Organisationen oder die Strukturen, die er schafft, die Spieler. Es sind Gruppen von Individuen, die in eine zielgerichtete Ttigkeit einbezogen werden.
Die Beschrnkungen, die von der institutionellen Struktur aufgelegt werden (zusammen mit anderen Beschrnkungen), bestimmen den Kreis der Mglichkeiten und dementsprechend die Typen der Organisationen, die auf ihrer Grundlage gebildet werden knnen.
Die Gesamtheit der Verhaltensregeln in der Gesellschaft ist sozusagen ihre institutionelle Hlle, welche die Wege und Ergebnisse der gesellschaftlichen Entwicklung bestimmt.
Ein wichtiger Begriff in der Theorie des Institutionalismus, den der Professor an der Kalifornischen Universitt Berkeley, John Searle, in den wissenschaftlichen Sprachgebrauch eingefhrt hat, sind die Statusfunktionen. Searle geht davon aus, dass die Menschen ber die Fhigkeit verfgen, den Objekten Funktionen zuzuschreiben, die sie an und fr sich nicht haben, und die sie nur dank dem kollektiven Zuerkennen eines gewissen Status gewinnen.
Das heit, dem Gegenstand oder dem Individuum wird die Statusfunktion verliehen. Deutlichste Beispiele fr Statusfunktionen sind das Geld, das Privateigentum oder auch ein Amt in der politischen Fhrung. Die Statusfunktionen sind faktisch das Fundament, auf dem die Gesellschaft aufgebaut ist.
Die Existenz von Statusfunktionen und Statuszeichen schaffen neue Mglichkeiten, da sie einen besonderen Typ an Vollmachten besitzen, zum Beispiel Rechte, Pflichten, Vertrauen, Ausweisdokumente.
Mit der Entwicklung der weltweiten Zivilisation entwickeln sich auch die Wirtschaft und die Institute. Mit einer Analyse dieser Evolution lassen sich die Gesetzmigkeiten und Perspektiven der Entwicklung von Wirtschaftssystemen deutlicher bestimmen.



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Перв. публик.: 20.11.08
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